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ODS

Zu den technischen Eigenschaften des Formats siehe die ausführliche Beschreibung von ODF unter den Textdateien. Hier erfolgt einzig die Kurzbewertung von ODF für die Verwendung als Archivformat für die Tabellenkalkulation.

Bewertung

Offenheit: 4
Das Format ist seit 2005 ein OASIS-Standard respektive seit 2006 als ISO/IEC 26300 öffentlich publiziert. Die aktuelle Version ist ISO/IEC 26300:2015.

Lizenzfreiheit: 4
Das Format enthält Patente. Diese sind für alle zukünftigen Versionen freigegeben, solange Oracle mitarbeitet.
Die verwendeten Schriften sind nicht lizenzfrei, was bei der späteren Verwendung zu Problemen mit den Rechten führen könnte.

Verbreitung: 2
Das Format hat sich nicht wirklich durchgesetzt, obwohl es gelegentlich im staatlichen Bereich aktiv gefördert wird oder wurde (Deutschland, Belgien, Argentinien u.a.).

Funktionalitaet: 4
OpenOffice erzeugt ODF-Dokumente und kann verschiedene gängige und obsolete Textverarbeitungsformate in ODF konvertieren. Problematisch ist die Darstellungserhaltung von ODF-Dokumenten. Ebenso werden genuine ODF-Dokumente von verschiedenen Viewern verschieden dargestellt. Dies hängt damit zusammen, dass in ODF-Dateien die Schriften und wohl auch die Farbräume nicht eingebettet sind. ODF-Dateien können Makros enthalten, was eine zuverlässige Anzeige der Dokumente ebenfalls stören kann. Ebenso problematisch ist aus archivischer Sicht die Option Schreibschutz.

Implementierung: 3
ODF ist das native Format von OpenOffice und seinen Derivaten. Seit 2009 kann auch Microsoft Office Dokumente in ODF erzeugen.

Speicherdichte: 3
Durch den Einsatz von ZIP-Komprimierung wird eine relativ hohe Speicherdichte erreicht; an die Speicherdichte eines Binärformats wie XLS kommt ODF jedoch nicht heran.

Verifizierbarkeit: 3
Die Erkennung ist nicht nur durch die Extension, sondern auch über die entsprechende Bytesequenz möglich. Es existiert ein ODF-Validator.

Best Practice: 2
Das Format wird in verschiedenen Ländern staatlich gefördert für die Verwendung bei Behörden und in der Verwaltung. Das Format wird in Archiven in geringen Mengen eingesetzt.

Perspektive: 3
Aufgrund der Verbreitung und Offenheit sowie mangels eindeutiger und etablierter Alternativen wird die Perspektive relativ hoch eingeschätzt.

Formatklasse: B
Es handelt sich um ein Format, das aus archivischer Sicht interessant ist. Es existiert seit 2005.

Fazit

ODF ist ein mögliches Archivformat, falls die Funktionalität der Tabellenkalkulation erhalten werden soll. Siehe dazu die Diskussion zu XLS.

Katalog archivischer Dateiformate Version 6.2, Dezember 2021