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Uncompressed Video

Allgemeine Informationen

TitelUncompressed Video
KategorieVideoformate
AbkürzungQuicktime Uncompressed
DateiendungQT, .mov, .qtm, .avi
Mime Type-
Pronom PUIDx-fmt/384; fmt/5
VersionKeine

Beschreibung

In der Regel wird Uncompressed Video in einem Quicktime-Container gespeichert, deshalb wird der Name Quicktime Uncompressed synonym zu Uncompressed Video verwendet. Uncompressed Video kann aber auch in einem AVI-Container gespeichert werden. Ein Container-Konvertierung ist möglich, ohne die Videodaten zu verändern. (Das Quicktime-Format ist eine von der Firma Apple Computer entwickelte Multimedia-Architektur für MacOS und Windows. Das Format wurde von Apple bereits 1990 auf den Markt gebracht, ist als Container konzipiert und kann verschiedene Codecs enthalten.)
Der Quicktime-Codec 4-2-2-uncompressed wurde von der Firma Blackmagic eingeführt und existiert in einer 8-bit- und einer 10-bit-Variante. Sowohl bei 8 als auch bei 10 bit werden die Daten verlustfrei übernommen. Dies resultiert in einer enorm hohen Datenmenge, wobei die 8-bit-Variante ca. ein Viertel weniger Speicherplatz benötigt als der 10-bit-Codec. Da dieser Codec mit einer 4-2-2-Farbunterabtastung arbeitet, kann die Datenmenge im Gegensatz zu einem Verfahren ohne Farbunterabtastung (4-4-4) um ein Drittel reduziert werden. Während im 4-4-4-Verfahren die Luminanzpixel und Chrominanzpixel unverändert abgespeichert werden, werden bei der 4-2-2-Farbunterabtastung in jeder Zeile für 4 Luminanzpixel (Y) immer nur zwei Chrominanzpixel U (Cb) und zwei Chrominanzpixel V (Cr) abgespeichert. Von daher stammt auch die Kennzeichnung 4-2-2. Für das Quicktime-Format existiert daneben ein unkomprimierter 10-Bit 4-4-4 Codec, der von der Firma Bluefish entwickelt wurde. Aufgrund der enormen Datenmenge und der nur unmerklich besseren Qualität gegenüber 4-2-2-uncompressend ist dieser Codec allerdings nur bedingt zu empfehlen.

Bewertung

Offenheit: 4
Der Codec ist durch verschiedene Standard der SMPTE (Society of Motion Picture and Television Engineers) definiert.

Lizenzfreiheit: 3
Das Copyright für die Codecs gehört den Firmen Blackmagic und Bluefish; beide Firmen haben bisher darauf verzichtet, den Gebrauch des Codecs mit Lizenzgebühren zu belegen. Auch die Firma Apple verzichtet bis anhin auf die Erhebung von Lizenzgebühren.

Verbreitung: 2
Aufgrund des enormen Speicherplatzbedarfs ist das unkomprimierte Quicktimeformat nicht weit verbreitet.

Funktionalitaet: 4
Unkomprimierte 8-/10-bit-Videos weisen eine hervorragende Qualität auf; durch das Chromadownsampling entsteht nur ein kaum merklicher Qualitätsverlust.

Implementierung: 3
Für die Verwendung ist in gängigen Playern ein Plugin erforderlich.

Speicherdichte: 1
Umkomprimiertes Video benötigt sehr viel Speicherplatz. Für eine Minute Video in SD-Qualität ist mit 1 GB Speicherplatz zu rechnen.

Verifizierbarkeit: 1
Unkomprimierter Bitstream lässt sich als solches nicht verifizieren. Erkannt werden kann nur die korrekte Einbettung in den gewählten Container.

Komplexitaet: 4
Durch die fehlende Komprimierung ist Uncompressed Video ein einfaches Format.

Selbstdokumentation: 1
Diese ist abhängig vom verwendeten Containerformat.

Best Practice: 2
Die Verwendung von unkomprimiertem Video empfiehlt sich vor allem für die Ersatzdigitalisierung von analogem Filmmaterial. Ein Problem ist jedoch der enorme Speicherbedarf.

Perspektive: 2
Das Format wird in archivischen Empfehlungen gewöhnlich erwähnt, wegen der fehlenden Datenkompression und der damit verbundenen grossen Datenmengen aber selten verwendet.

Formatklasse: B
Uncompressed Video ist ein altbekanntes Format, das aber nur für spezifische Zwecke eingesetzt wird.

Fazit

Uncompressed Video benötigt sehr viel Speicherplatz, was sich bei der Archivierung negativ auf die Kosten auswirkt. Selbst im Broadcasting-Bereich wird es nur selten verwendet.

Referenz

Literatur

Biebeler, Ralf
Video-Codecs
Berlin: Schliele & Schön, 2011

Verbindungen

Siehe auch die Containerformate

Katalog archivischer Dateiformate Version 6.2, Dezember 2021