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Vektorgrafik in PDF

Allgemeine Informationen

TitelVektorgrafik in PDF
KategorieVektorgrafik
AbkürzungPDF
Dateiendung.pdf
Mime Typeapplication/pdf
Pronom PUIDfmt/14; fmt/15; fmt/16; fmt/17; fmt/18; fmt/19; fmt/20; fmt/276
Versionaktuelle Version: 2.0 (2017) respektive ISO 32000-2:2017. Vorhergehende Versionen: 1.0 (1993), 1.1 (1994), 1.2 (1996), 1.3 (1999), 1.4 (2001), 1.5 (2003), 1.6 (2005), 1.7 (2006, respektive ISO 32000-1:2008)

Beschreibung

Genaugenommen ist PDF ein vektorbasiertes Format mit eingebetteten Bitmap-Bildern. Beim Export von Karten und Plänen aus Geoinformationssystemen oder (Vektor-)Zeichenprogrammen wie Illustrator oder Corel Draw wird aber das Zeichenobjekt in der Regel als Bitmap in die PDF-Datei eingebettet. Damit sind die Vorteile der Vektorgrafik, beliebige Skalierbarkeit und geringer Speicherplatzbedarf, verloren, und ein Rückimport in ein Zeichenprogramm ist nicht mehr möglich. Mit einiger Aufmerksamkeit bei Erstellen des PDFs aus dem Quellprogramm können aber Karten, Pläne und Zeichnungen auch als Vektorgrafiken in PDF exportiert werden. Die Grafik wird dann entweder als native PDF-Vektorgrafik oder als EPS (Encapsulated PostScript) in die PDF-Datei eingebettet. Beides ist in PDF/A problemlos möglich.

Bewertung

Offenheit: 4
Die PDF/A-Spezifikation erlaubt sowohl das Einbetten von EPS-Grafiken wie auch native PDF-Vektorgrafiken.

Lizenzfreiheit: 4
Soweit bekannt, bestehen keine lizenzbedingte Einschränkungen bei PDF/A und PostScript.

Verbreitung: 2
In der Regel werden Bilder, Grafiken und Zeichnungen als Rastergrafiken in PDF eingebettet, weil auf diese Weise, d.h. via Druckertreiber, einfacher eine PDF-Datei erzeugt werden kann.

Funktionalitaet: 1
Im Bereich Darstellung ist die Funktionalität vollumfänglich gewährleistet: Vektorbasierte Grafiken und Zeichnungen können beliebig skaliert werden und im Prinzip ist ein Rückimport in ein Grafikprogramm möglich. Hingegen geht die Möglichkeit der Weiterarbeit mit den Geoinformationen vollständig verloren.

Implementierung: 3
Die meisten Geoinformationssysteme unterstützten das Erzeugen von vektorbasierten PDF-Dateien, meist mit einer Option bei der PDF-Erzeugung (bei ArcGIS z.B. die Option "Vektor Layer").

Speicherdichte: 3
Die Speicherdichte ist gegenüber Rasterdaten um Faktoren höher.

Verifizierbarkeit: 3
Herauszufinden, ob eine PDF-Datei optimal erstellt wurde, ist nicht einfach, da eine PDF-Datei (ein Plan, eine Karte) immer auch noch Bitmapteile enthält. Die einfachste Methode ist das Vergrössern: Sind bei maximalem Zoomfaktor keine Pixel sichtbar, ist die eingebettete Grafik eine Vektorgrafik. Der zweite Weg führt über den Import in ein Zeichenprogramm (z.B. Illustrator): Können Pfade angewählt werden, ist es eine Vektorgrafik. Methoden für eine automatisierte Batch-Erkennung sind keine bekannt.

Best Practice: 3
Da das Erkennen nicht einfach ist und die Entscheidung für das richtige Format beim Datenproduzent stattfindet und nicht mehr reversibel ist, werden relativ wenige Karten und Pläne als Vektor-PDF archiviert.

Perspektive: 4/2
Für die Archivierung von Produkten aus GIS-Systemen, nämlich Karten und Plänen, besitzt das Format eine längerfristige Perspektive (4). Bei der Archivierung von CAD-Plänen ist die fehlende 3D-Fähigkeit ein Nachteil (2).

Formatklasse: B
Wird als Speicherformat für Pläne und Karten PDF gewählt, spricht alles für Vektor-PDF.

Fazit

Sollen Produkte aus GIS- oder CAD-Systemen, wie etwa Karten oder Pläne, archiviert werden, ist eine Archivierung als PDF statt als reine Bildformat auf jeden Fall vorzuziehen; siehe dazu die Argumentation zu PDF/A-2 bei Bilddaten. Wird PDF gewählt, sollte wo möglich darauf geachtet werden, dass die Grafiken als Vektorgrafik eingebettet werden.

Referenz

Es handelt sich um PDF, siehe die Referenzen dort.

Literatur

KOST Projekt 14-016 Archivierung von Daten der amtlichen Vermessung, Schlussbericht 2018
https://kost-ceco.ch/cms/dl/99426e39db250b7b5729ede814ea2d04/14-016_Schlussbericht.pdf

Katalog archivischer Dateiformate Version 6.2, Dezember 2021